Herr Bädorf arbeitet in der Theoretischen Chemie und ist in diesem Zusammenhang in der Gruppe von Professor Dr. Stefan Grimme tätig. Die Magie geschieht dabei nicht im Labor, sondern am Rechner. Dort werden mithilfe von Simulationen chemische Reaktionen untersucht. So können experimentelle Befunde im Detail erklärt und sogar Vorhersagen getroffen werden.
Für Bädorf zeichnet sich dieser Bereich der Chemie insbesondere durch seine Zukunftsorientiertheit und Nachhaltigkeit aus, aber auch die enge Zusammenarbeit mit Experimentatoren aus anderen Zweigen der Chemie fasziniert den jungen Wissenschaftler sehr.
Die Masterarbeit, der Bädorf sich in der nächsten Zeit ausführlich widmen wird, wird den Titel „Quantum chemical benchmarking for very large molecules“ tragen und beschäftigt sich mit der Erstellung eines neuen „Benchmark-Satzes“ für sehr große Moleküle (bis ca. 3.000 Atome). Ein solcher „Benchmark-Satz“ dient als Referenz, um unterschiedliche quantenchemische Methoden auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Der Fokus liegt auf der Überprüfung von Methoden, die auch sehr große Systeme, wie beispielsweise Proteine, möglichst genau untersuchen, was vor allem in den Bereichen der Pharmazie oder der Biochemie von großer Bedeutung ist. Und solche Berechnungen können es durchaus in sich haben: Je nach verwendeter Methode und Größe der Systeme, können sie sogar mehrere Wochen bis Monate dauern.
Für seine Masterarbeit hat sich Bädorf mehrere große Systeme aus der Literatur herausgesucht, aus denen er den „Benchmark-Satz“ erstellt und für die er in den kommenden Monaten die Referenzwerte berechnen wird.
Zukünftig könnte sich Bädorf gut vorstellen, mit seiner Arbeit einen Beitrag zur Entwicklung von neuen Arzneistoffen oder zum Gebiet der Krebsforschung zu leisten. Davor möchte er auch noch an der Universität Bonn promovieren. Das Theodor-Laymann-Stipendium stellt für ihn dabei nicht nur eine große Unterstützung, sondern auch eine Auszeichnung dar. „Es ermöglicht mir, mich auf meine Arbeit zu fokussieren und mir keine Sorgen über finanzielle Aspekte machen zu müssen. Ich bin dankbar und stolz darauf, das Stipendium erhalten zu haben, da es auch eine Anerkennung meiner bisherigen Leistungen im Studium ist (wie zum Beispiel das intensive Lernen für die Prüfungen).“
Hintergründe zum Stipendium
Das Theodor-Laymann-Stipendium wird aus den Mitteln des gleichnamigen Stiftungsfonds finanziert, der bereits im Jahre 1984 in Verwaltung durch die Universität selbst errichtet wurde. 2011 zog der Stiftungsfonds dann unter das Dach der Bonner Universitätsstiftung und ist seitdem ein wichtiger Bestandteil unserer Fördermöglichkeiten.
Im Fokus steht dabei die wirtschaftliche Sicherung der letzten Studienphase für Studierende eines Masterstudiengangs im Fachbereich der Chemie. Während der Erstellung ihrer Masterarbeit können diese eine Förderung im Umfang von 735 Euro monatlich erhalten, für einen Zeitraum von sechs Monaten.
Der Bewerbungszeitraum für das Theodor-Laymann-Stipendium wird auf der Internetseite unserer Stiftung bekannt gegeben und läuft üblicherweise von Dezember bis Februar.
Sie interessieren sich auch für dieses Stipendium? Dann wenden Sie sich gerne an die Fachgruppe Chemie, die Ihre Fragen rund um die Themen „Antragsstellung“ und „Voraussetzungen“ beantworten kann.