„Dank der Unterstützung der Bonner Universitätsstiftung hatte ich die Möglichkeit, vom 3. bis 6. März 2025 am HMI (Human Milk Institute) Symposium in San Diego, Kalifornien, USA teilzunehmen. Diese internationale Konferenz bringt führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Humanmilchforschung zusammen und war eine ideale Plattform für den Austausch aktueller Forschungsergebnisse.
Im Rahmen meiner Promotion untersuche ich die systemische Verfügbarkeit von humanen Milcholigosacchariden (HMOs). HMOs sind besondere Mehrfachzucker in der menschlichen Muttermilch, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Immunsystems, der Darmgesundheit und möglicherweise auch bei der Förderung der neuronalen Entwicklung und der kognitiven Funktionen spielen. Während die mikrobiomabhängigen Effekte von HMOs - also ihr Einfluss auf die Darmflora - gut untersucht sind, gibt es bisher nur wenige Studien zu den mikrobiomunabhängigen, systemischen Wirkungen von HMOs. Meine Forschung möchte dazu beitragen, diese Wissenslücke zu schließen, indem wir untersuchen, inwieweit HMOs nach der Einnahme systemisch verfügbar sind - also in den Blutkreislauf gelangen und über den Urin ausgeschieden werden.
Mein eigener Vortrag fand am 3. März statt. Darin habe ich die ersten Ergebnisse unserer HMO-Studie vorgestellt. Der Vortrag wurde von einem sehr interessierten Publikum aufgenommen. In der anschließenden Fragerunde und in weiteren Gesprächen erhielt ich wertvolles Feedback und Anregungen für weiterführende Arbeiten. Der Austausch mit anderen Forschenden hat mir gezeigt, dass meine Arbeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft auf großes Interesse stößt.
Neben meinem eigenen Vortrag hatte ich die Gelegenheit, zahlreiche Präsentationen zu verfolgen. Ein zentrales Thema des Symposiums war die Zusammensetzung und Funktion der menschlichen Muttermilch und wie deren Bestandteile sich auf die Gesundheit auswirken. Besonders spannend fand ich, welche mütterlichen Faktoren die HMO-Zusammensetzung der Milch beeinflussen und wie sich insbesondere HMOs auf Gesundheit und Entwicklung auswirken. Ein wichtiges und zentrales Thema war auch, wie Frühgeborenen am besten und effektivsten mit der richtigen Ernährung geholfen werden kann, nicht nur in den entwickelten Industrienationen, sondern weltweit (u.a. Thema Frauenmilchbanken).
Die Teilnahme am HMI Symposium war für mich eine einzigartige Erfahrung. Der interdisziplinäre Austausch mit anderen Forschenden war besonders wertvoll.
Ich bin der Bonner Universitätsstiftung sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung, die mir diese Reise ermöglicht hat. Ohne diese Unterstützung wäre es mir nicht möglich gewesen, meine Forschung in diesem Rahmen zu präsentieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Impulse werden mich in meiner weiteren wissenschaftlichen Arbeit begleiten.“
Ein Bericht von Sabrina Schenk, Promotionsstudentin im Studienfach Ernährungswissenschaften