In der Universität Bonn stecken jede Menge exzellenter Ideen und Innovationskraft. Dies verdeutlichte der erste Ideenwettbewerb der Universität Bonn, der vom Transfer Center enaCom im Herbst dieses Jahres unter dem Motto „Mach doch!“ ausgerichtet wurde. Für die feierliche Online-Prämierungsfeier am 17. November 2021 waren fünf Teams nominiert und durften ihre Idee vor Publikum pitchen. Am Ende überzeugten drei Gründerteams die Jury: aimed analytics konnte den enaCom-Preis für sich behaupten, RAKETENSTART gewann den Jurypreis der Universitätsstiftung Bonn und LightningPose durfte sich über den Sonderpreis des Digital Hubs Bonn freuen. Als Special Guest und außer Konkurrenz stellte sich das Start-up und Spin-off der Universität Bonn Midel Photonics vor und gab im Interview mit enaCom-Leitung Sandra Speer spannende Einblicke in ihr Vorhaben. Durch das abwechslungsreiche Programm des Abends führte Sandra Speer gemeinsam mit Moderatorin Anna-Lena Kümpel.
enaCom-Preis für präzisere Patientengruppierung von aimed analytics
„Ganz viel Potential“, sah Prof. Dr. Günter Mayer, der als Jurymitglied und Transferbeauftragter des Rektorats den enaCom-Preis verlieh, in der Geschäftsidee von aimed analytics. Das Team, bestehend aus Dr. Kevin Baßler, Jan-Hendrik Rudolph, Dr. Patrick Günther und Karsten Waltemathe, darf sich auf drei Monate Co-Working-Plätze im Digital Hub Bonn freuen, die das Transfer Center enaCom zur Verfügung stellen wird. Dr. Holger Impekoven, Dezernent für Forschung und Transfer an der Universität Bonn, betonte bei der Vorstellung des Preises die Wichtigkeit von Zusammenarbeit im Ökosystem, zwischen Gründungsteams und Experten.
Das Team von aimed analytics hat ein modulares Analysesystem entwickelt, das auf Basis medizinischer Daten präzise Patientengruppierungen vornimmt. Diese Gruppierungen sind für die Medikamentenentwicklung von großer Bedeutung, da die Patienten so zielgerichtet behandelt werden können. Darüber hinaus kann das Prinzip des modularen Analysesystems auch zur Verbesserung weiterer datengesteuerter Projekte in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt werden, so Dr. Kevin Baßler, der im Bereich Molekularer Biomedizin am Life and Medical Sciences Institute (LIMES) promovierte.
Preis der Universitätsstiftung Bonn für die digitale Rechtsabteilung von RAKETENSTART
Die Universitätsstiftung Bonn stiftete den Jurypreis in Höhe von 1000 €, repräsentiert durch Vorstandsmitglied der Stiftung, Prof. Dr. Dagmar Wachten. Überreicht wurde dieser von Jurymitglied Prof. Dr. Stefanie Bröring, Professorin für Technologie-, Innovationmanagement und Entrepreneurship der Landwirtschaftlichen Fakultät, an Madeleine Heuts von RAKETENSTART, die die Idee für eine digitale Plattform für rechtliche Beratung während ihres Jurastudiums an der Uni Bonn entwickelte.
Das bereits fortgeschrittene Gründungsvorhaben möchte mit ihrer Online-Plattform Gründer*innen, Start-ups und Selbstständige von Anfang an bei allen rechtlichen Prozessen begleiten. Ihr Angebot erstreckt sich von Wissens- und Praxistipps, über individuelle Beratung durch die Vermittlung an Partneranwälte bis zur Bereitstellung von Vorlagen für Verträge und Dokumente sowie deren Verwaltung. „Rechtliche Beratung für Gründungsvorhaben ist sehr relevant; ich sehe großen Bedarf für die Plattform von RAKETENSTART“, konstatierte Prof. Dr. Bröring.
Sonderpreis des Digital Hub Bonn für KI-basierte Haltungskorrekturen von LightningPose
Das noch junge Gründungsvorhaben LightningPose gewann den Sonderpreis, den Ivan Ryzkov, CEO und Vorstand des Digital Hubs Bonn, präsentierte. Jurymitglied Simon Hecht, Program Manager DIGITALHUB.DE, versprach Unterstützung und Expertise für die beiden Gründer Jakob Vanhoefer, Doktorand am Hausdorff-Zentrum für Mathematik und Assistent Prof. Dr. Michael Weinmann, TU Delft, als er das Gründerpaket mit Benefits des ACCELERATOR übergab.
Die künstliche Intelligenz (KI) von LightningPose erkennt über die Bildschirm- oder Smartphone-Kamera Körperhaltungen in Echtzeit. So kann die Anwendung Abweichungen von z.B. Posen aus dem Yoga erkennen und mit dieser Information – im Stil eines digitalen Personal Trainers – Korrekturen vorschlagen. Mögliche Anwendungsfälle seien dabei auch in den Bereichen Reha, Arbeitsmedizin oder im Spitzensport vorstellbar, so Jakob Vanhoefer.