Ziel der Stiftung der emeritierten Professorin für Theoretische Chemie ist die Förderung des Fachgebiets Chemie in Wissenschaft und Forschung an der Universität Bonn. Zur Erfüllung dieses Zwecks wurde ein sogenannter Verbrauchsfonds eingerichtet, der jährlich den Sigrid Peyerimhoff-Förderpreis vergeben wird – in Höhe von 2.000 Euro für eine herausragende Masterarbeit einer Studentin oder eines Studenten im Fach Chemie sowie den Sigrid Peyerimhoff-Forschungspreis in Höhe von 3.000 Euro an eine Nachwuchswissenschaftlerin oder einen Nachwuchswissenschaftler für eine hervorragende Veröffentlichung (z.B. Dissertation, Habilitationsschrift, Postdoc-Arbeit) auf dem Gebiet der Physikalischen und Theoretischen Chemie.
Stiftungsvorstand Prof. Dr. Wolfgang Löwer betonte, die Stiftung sei ein Zeichen, das immer mit dem Namen Peyerimhoff verbunden sein werde. „Dieses Engagement um und für den Nachwuchs ist nicht nur großherzig, es ist außerordentlich“, sagte Prof. Löwer an die Stifterin gewandt, „und wir versprechen Ihnen, sehr sorgsam damit umzugehen.“ Auch Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch bedankte sich bei der Stifterin und lobte sie als „Pionierin ihres Faches. Sigrid Peyerimhoff hat die Theoretische Chemie in Bonn gegründet und den Bonner Lehrstuhl zu weltweit größter Anerkennung gebracht.“ Dies sei vor allem durch die hohen Qualitätsansprüche an sich, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihre Studierenden gelungen, so der Rektor weiter. Hierdurch habe sie als akademische Lehrerin einen Stammbaum entwickelt, der u.a. mit zahlreichen Leibniz-Preisträgern absolut herausragend sei.
Die 1937 geborene Wissenschaftlerin forschte nach dem Studium der Physik und ihrer Promotion an der Universität Gießen lange an renommierten Universitäten in den USA. Nach ihrer Habilitation und Stationen in Gießen und Mainz lehrte Sigrid Peyerimhoff von 1972 bis 2002 als Professorin für Theoretische Chemie an der Universität Bonn. Für ihre herausragende Arbeit wurde sie mit vielen Preisen und Auszeichnungen geehrt, unter anderem dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse und dem Großen Bundesverdienstkreuz. Prof. Dr. Rainer Hüttemann attestierte ihr, sie sei bescheiden als Person, „aber klar in der Diktion, klar in dem, was Sie möchten!“
Was sie möchte, machte die Stifterin auch an diesem Tag deutlich: „Der Preis soll nicht nur die herausragenden Leistungen junger Forscherinnen und Forscher zum Ausdruck bringen. Er ist nicht nur Anerkennung. Er ist auch ein Zeichen des Ermutigens und des Mutmachens – den Weg in die Wissenschaft zu finden und zu wagen, ihn zu gehen. Einen Weg, der mir selbst so viel gegeben hat!“, so Sigrid Peyerimhoff.
Die Preisvergabe soll im kommenden Jahr beginnen. Mit der Errichtung des Sigrid Peyerimhoff-Stiftungsfonds verwaltet die Bonner Universitätsstiftung u.a. nunmehr 23 Stiftungsfonds.