09. März 2023

Auszeichnung für Lorenzo Bonaguro von der Uni Bonn Auszeichnung für Lorenzo Bonaguro von der Uni Bonn

Renate und Karlheinz Schmidt Preis für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung

Dr. rer. nat. Lorenzo Bonaguro vom LIMES-Institut der Universität Bonn ist Preisträger des erstmalig verliehenen Renate und Karlheinz Schmidt-Preises für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung. Der Preis, der eine herausragende Veröffentlichung auf dem Gebiet der Biochemie an der Universität Bonn auszeichnet, wird in Kooperation mit der Bonner Universitätsstiftung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Verleihung des Renate und Karlheinz Schmidt-Preises
Verleihung des Renate und Karlheinz Schmidt-Preises - (von links): - Prof. Dr. Dagmar Wachten (Bonner Universitätsstiftung), Dr.-Ing. Bernd Giernoth (Mitglied des Vorstands der Renate und Karlheinz Schmidt-Stiftung), Renate Schmidt (Stifterin des Preises), Dr. Lorenzo Bonaguro (Preisträger, LIMES-Institut), Dr. Anna Aschenbrenner (DZNE Bonn, Mentor von Dr. Bonaguro) und Prof. Dr. Joachim Schultze (Direktor Systems Medicine des DZNE und Department for Genomics & Immunoregulation des LIMES-Instituts der Universität Bonn) © Volker Lannert/Uni Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Dr. Bonaguro erhält den Preis für seine wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Immunoseneszenz, bei dem es um die fortschreitende Verschlechterung des Immunsystems bei älteren Menschen geht. „Immunoseneszente Menschen haben ein erhöhtes Risiko, viele nicht übertragbare Krankheiten – zum Beispiel Typ-2-Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen – zu entwickeln, und sind anfälliger für schwere Infektionen, auch weil sie nicht mehr so gut auf Impfungen reagieren“, erklärte Bonaguro anlässlich der Preisverleihung im Auditorium des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) in Bonn.

In seiner Promotion „Creld1 controls T cell homeostasis in mouse and human“ hat Bonaguro 2020 „die Rolle des CRELD1 Proteins bei der immunologischen Alterung und der Erhaltung des gesunden Pools peripherer T-Zellen bei Mäusen und Menschen entschlüsselt”. Dabei hat er ein großes Interesse an der Erforschung des Immunsystems, insbesondere an der Interaktion zwischen angeborenen und adaptiven Immunantworten bei älteren Menschen entwickelt.

Während der Corona-Pandemie arbeitete er mit dem Systems Medicineteam in Bonn zusammen, das die Immunpatholgie von Covid 19 untersuchte. Dabei erkannte er das große Potenzial der Omics-Ansätze, bei denen mit verschiedenen Technologien (unter anderem genomics, transcriptomics, proteomics und metabolomics) molekularbiologische Prozesse untersucht werden. Dr. Bonaguro ist vor allem an Messungen auf Bevölkerungsebene interessiert und untersucht die Variation von Genexpressionen bei gesunden Menschen, um die Funktion eines bestimmten Gens vorherzusagen. Dabei hat er mit dem huva-Ansatz ein Instrument zur Datenanalyse entwickelt und der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt.

Die Möglichkeit, die Funktion eines Gens vorherzusagen, kann dazu beitragen, Hypothesen über Gene aufzustellen, die an bestimmten Krankheiten beteiligt sind, oder klinische Befunde zu validieren – ein Vorgang, der sonst mehrere Monate dauern und hohe Kosten verursachen würde. Gleichzeitig ermöglicht dieser Ansatz eine bessere Planung von Experimenten, die den Einsatz von Tiermodellen in der medizinischen Wissenschaft stark verringert.

Renate und Karlheinz Schmidt-Stiftung

Die Renate und Karlheinz Schmidt-Stiftung im Stifterverband wurde 2007 von den Eheleuten Renate und Dr. Karlheinz Schmidt errichtet. Sie hat zum Ziel, Grundlagenforschung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Universitäten und öffentlichen Forschungsinstituten auf den Gebieten Chemie, Physik und Biologie zu fördern. Dabei sollen bevorzugt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützt werden, die sich um Brückenschläge zwischen den Fachdisziplinen und um die Überwindung nationaler Grenzen bemühen. Neben der erstmaligen Verleihung des Preises unterstützt die Stiftung seit 2021 auch das Deutschlandstipendium an der Universität Bonn und vergibt zwei Stipendien für Studierende im Bachelorstudiengang Chemie.

Bonner Universitätsstiftung

“Menschen fördern. Ideen verwirklichen. Zukunft stiften”: Die Bonner Universitätsstiftung ist eine 2009 gegründete Dachstiftung, unter der sich viele Stifter und Förderinnen für die Universität Bonn einsetzen. Unter der Dachstiftung sind mittlerweile 27 Stiftungsfonds, fünf Treuhandstiftungen und fünf Sammlungen vereint. Die Schwerpunkte ihrer Stiftungszwecke liegen in vier Förderbereichen: der Vergabe von Stipendien und Preisen sowie der Projekt- und Forschungsförderung an der Universität Bonn. Stifterinnen und Stifter können insbesondere die Bereiche Forschung und Lehre durch ihre gezielte Förderung unterstützen und auf diese Weise für die dort forschenden und arbeitenden jungen Menschen neue Möglichkeiten sowie exzellente Rahmenbedingungen schaffen. 

Antonia Streit
Geschäftsführerin Bonner Universitätsstiftung
Universität Bonn
Tel. 0228 73-7011
E-Mail: a.streit@uni-bonn.de

Britta Bode
Kommunikation
Deutsches Stiftungszentrum GmbH im Stifterverband
Tel. 0201 8401-110
E-Mail: Britta.Bode@stifterverband.de

Wird geladen