"Dieses Jahr fand zwischen dem 16. und 18. September 2022 die Cambridge Annual Student Archaeology Conference zu dem Thema „Crisis and Resilience” statt. Die hybride Konferenz wird von Doktorand*innen der University of Cambridge organisiert und fand nach einer Corona-Pause wieder im McDonald Institute for Archaeological Research statt. Über drei Tage haben Studierende aus der ganzen Welt in sieben Sessions Vorträge gehalten. Abgeschlossen wurde das dreitägige Event mit einem Keynote Panel.
Nach erfolgreicher Bewerbung für einen Vortrag in der Session „Postcolonialism, Coloniality and Decolonisation: Crisis in the Discipline of Heritage Studies in Post-colonial Contexts“ konnte ich dank eines Reisestipendiums der Bonner Universitätsstiftung persönlich teilnehmen.
Nicht nur habe ich so viele Kolleg*innen persönlich kennengelernt, sondern auch wertvolle Kontakte geknüpft. Gerade nach der pandemiebedingten Pause war das Vorortsein eine bereichernde Erfahrung. Während der Pausen und gemeinsamen Essen haben wir uns lebhaft ausgetauscht und Vorträge ausgiebig diskutiert. Auch das Präsentieren vor einem greifbaren Publikum war eine Erfahrung, die mir ohne die Teilnahme vor Ort entgangen wäre.
Besonders interessant waren die vielen Gespräche über die politische Instrumentalisierung von Archäologie und Kulturerbe-Forschung. Gerade weil Personen aus unterschiedlichsten Kontexten teilgenommen haben, wurden verwendete Termini und dargestellte Sachverhalte oft in den Kaffeepausen in Frage gestellt. Die Nuancen zu erkennen und anhand gegenwärtiger politischer Ereignisse zu interpretieren, ließ einige Vorträge im Nachhinein in einem anderen Licht erscheinen. Selbstverständlich sprachen und kritisierten dabei alle Konferenzteilnehmenden aus einer bestimmten Position heraus.
Die Konferenz war somit eine lehrreiche und aufregende Erfahrung. Ich hoffe, in der Zukunft noch einmal nach Cambridge zurückzukehren."
Ein Reisebericht von Yannick Dreessen